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Dienstag, 9. Oktober 2012

Zugfahren 2

Ich muss das jetzt unbedingt loswerden, sonst platze ich!
Also ich sitze gerade (mal wieder) im Zug, der momentan 13 Minuten Verspätung hat. Eigentlich hätten wir um 13:27 Uhr in Augsburg losfahren sollen. Sind wir aber nicht. Es kam auch keine Durchsage oder ähnliches, bis sich der Zug um 13:40 Uhr in Bewegung setzte und der Zugbegleiter diese aufheiternden Worte fand:

"Hallöchen, meine Damen und Herren! Wir fahren doch noch! Ja, der ICE auf den wir gewartet haben bummelt heute mal wieder gravierend, ich wünsche ihnen trotzdem eine angenehme Fahrt, jetzt geht's los! Viel Spass (mit Doppel 'S'!)"

Danke dafür, im Namen aller Fahrgäste! :D Und auch Danke für die 13 Minuten, die machen sich in meiner Statistik bestimmt gut^^

Montag, 1. Oktober 2012

Zugfahren

Ich bin Vielfahrerin, d.h. ich fahre mindestens 2 mal die Woche, meistens deutlich öfters, mit der Bahn. Und wenn ich eins sagen kann, dann, dass die Bahn alles andere als mobil macht! Man kann es schon als Glückstreffer bezeichnen, wenn es mal keinen Zwischenfall gibt, was schätzungsweise bei jeder 10. Fahrt der Fall ist. Kein guter Schnitt, doch trotzdem sind es die Zugführer und -begleiter, die streiken, nicht die Fahrgäste! Aber damit ist jetzt Schluss!

Hiermit rufe ich zum BAHNFAHRERSTREIK auf!!!!!!! Ganz öffentlich...

Sein wir doch mal ehrlich: Wenn auf der Anzeigetafel "Abfahrt des RE 17362 nach München Hbf um 16:03" steht, und der Zug dann auch wirklich um 16:05 Uhr ganz pünktlich einfährt, sind wir zu tiefst gerührt und machen der Bahn innerlich Komplimente zu ihrer Pünktlichkeit. Denn was wir eigentlich erwartet, nein schon fasst vorhergesehen hatten war, dass um 16:02 Uhr eine kleine, für Kurzsichtige kaum leserliche Bemerkung unten am Bildschirmrand erscheint, die uns ganz höflich darauf hinweisen soll, dass besagter RE nach München 120min Verspätung hat. Wegen eines technischen Defekts (was übrigens heißt, dass sich jemand vor den Zug geworfen hat!). Oder vielleicht auch nur 5 Minuten, weil der Zugführer zu dumm zum Fahren ist.
Wir lassen der deutschen Bahn einfach viel zu viel durchgehen und haben unsere Ansprüche schon auf ein Minimum heruntergeschraubt, um nicht noch mehr enttäuscht zu werden.

Das wiederum wissen die Leute, die die Anzeigetafeln managen und auch den Fahrplan erstellen. Und um unseren niedrigen Erwartungen gerecht zu werden, fabrizieren sie dann z.B. solche Sachen:
Ich muss bei meiner wöchentlichen Bahnfahrt nach Hause aufs Dorf einmal umsteigen. Und zwar ziemlich genau auf halber Strecke, also 30km sowohl von Start, als auch Ziel entfernt. So. Letzte Woche wurde ich bei meiner Ankunft am Start-Bahnhof von der riesigen Tafel im Eingangsbereich, vom Fahrkartenautomat und auf meiner Bahn App (Man will ja auf Nummer sicher gehen) DEUTLICHST darüber informiert, dass mein Zug einige Minuten Verspätung hätte, und deshalb Anschlusszüge nicht erreicht würden. Weil ich so ein schlauer Fuchs bin, hab ich mir trotzdem die normale Fahrkarte bis zu meinem Zielbahnhof gekauft, weil man sich ja nichtmal auf Unzuverlässigkeit verlassen kann ;) Und ja, dann passierte DAS HIER. Nachdem wir im Zug von unserem Zugbegleiter nochmals darauf hingewiesen wurden, dass wir 7 Minuten zu spät dran waren und keine Anschlusszüge erreicht werden könnten UND nachdem ich mir den totalen Stess gegeben hatte um einen netten Menschen zu finden, der mich abholt und heimfährt, haben wir den Umsteigebahnhof überpünktlich erreicht und ich hatte noch 5 Minuten Umsteigezeit. Aha. Was soll man dazu sagen...

Oder auch sehr nett: Vor 3 Tagen wollte ich die andere Richtung, nämlich Heim nach Augsburg fahren. Alles schien perfekt. Keine Verspätung, keine Oktoberfestler in meinem Abteil und eine geniale Abendplanung.
Doch dann, ganz kurz vor Donauwörth, wo ich umsteigen musste, wurde wirklich sehr, sehr beiläufig, am Ende einer fast zu perfekten Durchsage, erwähnt, dass mein Anschlusszug AUSFÄLLT. Ach heeeey, kein Stress Leute, kann man ja mal vergessen zu sagen! Ist ja nicht euer Abend der gelaufen ist, ich kann das schon verstehen... Oder was?!?! Gott sei Dank durfte ich die nächsten 40min, die ich auf den nächsten Zug warten musste, mit ähnlich aufgebrachten und bahnfeindlichen Menschen verbringen, was die ganze Warterei wenigstens ein bisschen angenehmer gestaltete...

Zwischen diesen beiden Zugfahrten lagen 2 Tage. Nur mal so am Rande... Ich habe mit den 9 von 10 beschissenen Fahrten nicht übertrieben ;)

Aber wir kennen sowas ja alle. Und deshalb fordere ich hier nochmal dazu auf: Gründet Fahrgemeinschaften, scheißt auf die deutsche Bahn! Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen belustigen und ihr lest mal wieder rein, falls ich mal wieder poste ;)

.. Und ach ja, R.I.P. Dirk Bach! RTL und sein hartzendes Publikum werden dich vermissen.


Sonntag, 18. März 2012

Lebst du noch oder likest du schon? (Teil 5)


Identitäts-Management

Wenn wir ehrlich sind, ist doch der größte Verlust, den wir in einer Zeit voller Oberflächlichkeit und bedeutungslosem Wortdurchfall hinnehmen müssen, der Verlust unserer eigenen Identität. Man definiert sich nicht mehr durch Hobbys, den Beruf oder besondere Charaktereigenschaften, sondern durch seine kills, die Anzahl der Freundschaften in facebook & Co, und die spannenden Geschichten, die man über das Leben anderer zu erzählen hat!
Unser Selbstbewusstsein steht und fällt mit unserem Bekanntheitsgrad in der virtuellen Welt und wehe mein neues Profilbild hat weniger Kommentare als das meiner „besten Freundin“! Dann wars das mit der Freundschaft, denn ich bin die, die die meisten Kommentare unter ihren Bildern stehn hat! Wenn mich jemand überbietet, wer bin ich denn dann noch?
Ach ja, vielleicht kann ich dann ja die sein, die….
Unsere Persönlichkeiten überschneiden sich durch dieses Denken nicht nur häufig, sie sind auch sehr wandelbar! Häufig haben wir sogar mehrere Ichs gleichzeitig, je nachdem, mit wem wir es gerade zu tun haben!
Zwar haben sich auch schon die Generationen vor uns ihren Eltern gegenüber anders verhalten als ihren Freunden, allerdings kommt diese Persönlichkeitsspaltung nichtmal annähernd an das ran, was wir betreiben:
Wir haben coole Freunde, uncoole (heimliche) Freunde, Bekannte, Lover, Mitschüler, Arbeitskollegen, Chatbekanntschaften, Diskoflirts, Nachbarn, Sandkastenfreunde und natürlich Eltern, Geschwister, Lehrer, Omas, Opas, usw… Und alle kennen eine vollkommen andere Person mit unserem Gesicht! Diese Personen haben einen unterschiedlichen Kleidungsstil, Musikgeschmack, Traumberuf, andere Essgewohnheiten, Lieblingsfilme, Lebensträume. Dass wir da nicht durcheinander kommen, grenzt an ein Wunder!
Alles in allem ist unsere Generation vollkommen!  Vollkommen durchgeknallt!